Inhaltsverzeichnis

 

  1. Vorwort der „Deutschen Kniggegesellschaft“
  2. Einleitung – warum dieses Buch?
  3. Mein Name ist Paula, Plauder-Paula!
  4. Mit dem Hund unterwegs – wie kommt man am besten ans Gassi-Ziel?
  5. Mit dem Hund in der Stadt
  6. Mit dem Hund in der Natur
  7. Hund in Action – Spiel oder Ernst?
  8. Sprüche und Mythen auf dem Prüfstand
  9. Leinen, Mäntel und Co
  10. Notfälle – was tun?
  11. Nützliches in Kurzform – Adressen und Kontakte
  12. Story to go… Ein kleiner Spaß zum Schluss…
  13. Letzte Runde – Danke sagen
 
 
 

Vorwort der „Deutschen Kniggegesellschaft“

Wer heute einen „Knigge“ zur Hand nimmt, erwartet für gewöhnlich verbindliche Ratschläge für alle Lebenslagen – und das in praktischen kurzen Merksätzen. Die klassische Ratgeberliteratur hat sich den Begriff bereits vor langer Zeit angeeignet und pflegt so das Vorurteil des starren Regelwerks aus vergangenen Jahrhunderten zum eigenen Nachteil. Denn liest man das bekannteste Werk von Adolph Freiherr Knigge (1752 – 1796) mit dem wegweisenden Titel „Über den Umgang mit Menschen“ (erschienen 1788), wird schnell klar: Nicht Regeln sollen das menschliche Verhalten regulieren, vielmehr soll das Verhalten Anlass für Empfehlungen zum Umgang miteinander geben.

Genau hier positioniert sich der vorliegende „Gassi-Knigge“. Denn auch in ihm geht es weniger um Regeln. Im Mittelpunkt stehen vielmehr das Verständnis und die Verständigung unter Menschen und Hunden. Und als ehrliches Zugeständnis an all diejenigen, die ihr Leben mit Tieren teilen, stellt Adolph Freiherr Knigge im neunten Kapitel des dritten Teils seines Werks klar, dass zur Kunst des gesellschaftlichen Miteinanders auch das Wissen „Über die Art, mit Tieren umzugehen“ gehört.

Er selbst besaß zwar kein Haustier, doch er schätzte den Wert des Lebens aller Wesen und interpretierte insbesondere den artgerechten Umgang mit Tieren im häuslichen Umfeld als Spiegel der mitmenschlichen Interaktion. Seiner Ansicht nach verdient das Tier, egal ob wild oder domestiziert, einen verantwortungsvollen Umgang seitens des Menschen – fernab jeglicher Gewalt und übertriebener Dressur.

Gerade Hunde nehmen im Leben vieler Menschen eine wichtige Rolle ein. Sie ergänzen Familien, sorgen für ein gutes Klima im Berufsleben, arbeiten in der Therapie oder im Sicherheitsbereich mit und erfreuen uns durch ihre Anwesenheit mit bedingungsloser Zugewandtheit. Entsprechend gebührt ihnen Respekt und Toleranz. Gleichwohl ist es sinnvoll, dem Leben mit Hund in der menschlichen Gesellschaft einen Rahmen zu geben und Verantwortung für ihn zu übernehmen. Denn nicht jeder ist in der Lage, den Mensch-Hund-Teams Toleranz entgegenzubringen. Auch hier zeigt sich: Zu oft hört Toleranz dort auf, wo die eigene Komfortzone bedroht wird.

Die Lösung dieses Dilemmas waren schon für Adolph Freiherr Knigge Manieren. Explizit über sie geschrieben hat er nicht. Tatsache aber ist, dass Manieren als Handwerkszeug des Miteinanders die Basis bilden für den gelungenen Umgang des Menschen mit Menschen und demzufolge auch mit Hunden.

Doch während die meisten Hunde Benimmregeln wie „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“ schnell lernen und verlässlich befolgen, scheitert mancher Mensch schon an den einfachsten Verhaltensregeln, nämlich „Bitte“, „Danke“ oder „Entschuldigung“ zu sagen.

Allerdings bedarf es natürlich auch ein wenig mehr als das, um entspannt mit Hund in Stadt, Land, Wald und Flur zusammenzuleben.

Adolph Freiherr Knigge ist es seinerzeit gelungen, aus der Beobachtung und Beschreibung menschlichen Verhaltens in unterschiedlichen Situationen des Alltags ein moralisch empfehlenswertes und vor allem praktikables Verhalten abzuleiten.

Mit dem vorliegenden Gassi-Knigge wird diese Methode auf das Mensch-Hund-Verhältnis angewandt. Die alltägliche Begegnung mit Hunden und ihren Halterinnen und Haltern, die Interaktion mit hundelosen Menschen und vor allem das Miteinander aller in der Gesellschaft funktioniert mit dem richtigen Maß an Verständnis, Verantwortung und Respekt deutlich besser.

Wenn wir um die Bedürfnisse und die Gewohnheiten aller Beteiligten wissen, fällt es uns leichter, uns für eine gute situationsbedingte Handlungsweise zu entscheiden. Dafür ist es hilfreich, nicht nur die eigenen Befindlichkeiten im Blick zu haben, sondern auch bewusst einmal die Perspektive zu wechseln. Die ehemalige Straßenhündin Paula erzählt uns ihre Sicht der Dinge und leistet so ihren ganz speziellen Beitrag zum Umgang mit den Menschen und umgekehrt.

Und wir empfehlen, im Zweifelsfall stets die Ruhe zu bewahren und sich einzulassen auf das Zusammenspiel von Mensch und Hund, aus dem so viel Schönes erwachsen kann.

Deutsche-Knigge-Gesellschaft e.V.

Clemens Graf von Hoyos (Vorsitzender des Vorstands)

Linda Kaiser (stellvertretende Vorsitzende)

„Deutsche Knigge-Gesellschaft“

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